IN DER MONGOLEI VON NUTZEN SEIN

Sandy

Sandy war eine der Teilnehmerinnen der in der Mongolei stattfindenden Sakyadhita Konferenz (Internationale Vereinigung Buddhistischer Frauen) im Juli 2008. Sie hielt einen Vortrag, leitete einen Workshop und erlebte dabei auch einige Überraschungen – unter anderem das Erscheinen einer ‚lebenden Emanation Taras‘  und die Teilnahme an einer tantrischen Frauen Zeremonie.

Vor meiner Reise in die Mongolei habe ich eine Biographie des großen mongolischen Eroberers Genghis Khan gelesen und dabei entdeckt, dass die Menschen dort in frühesten Zeiten an den Ewigen Blauen Himmel glaubten. Wenn Genghis Khan vor einer  Schlacht auf den Berg stieg um dort zu beten, rief er den Blauen Himmel an. Und als ich in der Mongolei ankam, verstand ich warum. Der Himmel ist enorm, überwältigend, alles umfassend und von einem hellen, klaren Blau.

Als wir das Flugzeug in Ulaan Baatar (der mongolischen Hauptstadt) verließen, überreichte man jedem von uns einen Seidenschal von himmelblauer Farbe.


Die Mongolei grenzt unterhalb an China und von oben her an Russland, nicht gerade eine beneidenswerte Position. Es ist die größte landumschlossene Nation der Erde, mit wirklich schrecklichem Wetter (man muss nur an Sibirien denken), obwohl es einen kurzen, milden Sommer gibt. Der Rest des Jahres ist meistens bitter kalt, mit wenigen Regenfällen, so dass es keinen schönen lockeren Schnee gibt, sondern nur festes schmutziges Eis oder  Matsch. Das Land hat etwa die Größe Alaskas (1.565 Millionen km²), mit einer Bevölkerungszahl von nicht ganz drei Millionen. Das ist weniger als die Einwohnerzahl von Los Angeles und ein wenig mehr als die Chicagos. So hat man wenig Menschen und große Weiten von Raum und Himmel. Die Mongolen sind seit Jahrhunderten Nomaden, die in Yurten (die man Gers nennt) leben, und Pferde, Schafe, Kamele und Ziegen hüten. Sie bewohnen und ziehen durch weite Strecken offenen Landes um ihre Tiere zu weiden.


Die Sakyadhita Konferenz, 1-5 Juli 

Sakyadhita ist die internationale Vereinigung buddhistischer Frauen, und diese Konferenz war das zehnte Zusammentreffen innerhalb von zwanzig Jahren, bei dem buddhistische Frauen sich im Austausch darüber versammeln, was es bedeutet eine buddhistische Frau in der heutigen Welt zu sein.

Unter den 400 Teilnehmer(n)innen waren dreißig Länder vertreten – von Vietnam bis Kanada, von Tibet bis Deutschland.
Um etwas von der Atmosphäre der Konferenz zu vermitteln, muss ich eine Einführung in die kürzlich vergangene Geschichte der Mongolei geben. Es war über Jahrzehnte hinweg ein ziemlich stark buddhistisch orientiertes Land (wobei eine Form des tibetischen Buddhismus praktiziert wurde), bis die USSR 1921 die Mongolei vereinnahmte und eine kommunistische Regierung einführte. In den dreißiger Jahren, wurden Buddhisten verfolgt. 17,000 hochrangige Mönche wurden verhaftet und verurteilt. Tausende von Mönchen wurden getötet. 700 Tempel wurden gezwungen zu schließen. Klöster wurden zerstört und die Wertsachen gestohlen. Die jüngeren Mönche wurden in die Armee eingezogen.

Siebzig Jahre lang haben die Mongolen unter kommunistischer Herrschaft gelebt. Dann übernahm  im Jahre 1990, die Sozial Demokratische Bewegung die Macht. Seit nur 18 Jahren befindet sich das Land jetzt in einem Übergang davon, ein Satellit des Kommunistischen Russlands zu sein, und  sich zu einem unabhängigen kapitalistischen, demokratischen Land zu entwickeln.

Diese Übergangsphase hat viele Aspekte, Positive, sowie auch Negative (sie haben vielleicht über die gewalttätigen, politischen Demonstrationen in Ulaan Baatar in der Zeit unseres Aufenthalts, gelesen). Aber ein Hauptaspekt dieser Übergangsphase ist die Rekonstruktion und die Wiederbelebung von buddhistischen Praktiken und Institutionen.

Man hat uns erzählt, dass 81% der Mongolen sich  zum Glauben an den Buddhismus und zu den Buddhistischen Lehren bekennen. Es gibt sogar eine buddhistische Radio Station in Ulaan Baatar, mit dem Namen ‚Drei Juwelen‘. Es gibt einen Verein mongolisch - buddhistischer Studenten mit 1500 Mitgliedern, die Mehrzahl davon Frauen; und es haben sich einige Buddhistische Frauengruppen gebildet.

Da jedoch jegliche Art von religiöser oder spiritueller Tätigkeit über siebzig Jahre hinweg verboten war und sehr streng bestraft wurde, haben die Mongolen ihre Buddhistische Geschichte und ihre Praktiken verloren.

So kam es, dass jeden Morgen 150 bis 200 Mongolische Frauen in Ulaan Baatar in Busse stiegen, die sie zu unserem Konferenzort hinausfuhren, damit sie uns über unsere buddhistische Praxis befragen konnten. Begierig empfingen sie jede Auskunft die wir ihnen geben konnten. Über ihre jungen ad hoc Übersetzer, stellten sie uns endlose Fragen:

Wie bist Du zum Buddhismus gekommen? Warum bist Du Buddhist(in) geworden? Waren Deine Eltern Buddhisten? Wie lange praktizierst Du schon? Hat es Dein Leben verändert? Welche Praktiken machst Du?

Eine typische Diskussionsgruppe bestand aus sechs oder acht von uns Ausländer(inne)n, vielleicht eine Frau aus Thailand, drei Nonnen aus Korea, eine Laienfrau aus den USA, zwei vietnamesische Nonnen – und dann zwanzig oder mehr mongolische Frauen, die den Kreis füllten. Man muss nur einen Blick auf das Foto hier unten werfen, um zu sehen wie eifrig sie sich vorlehnten, um Kontakt mit uns aufzunehmen.

Als wir an der Reihe waren um unsere Fragen an sie zu stellen, erzählten sie uns von den Gruppen die sie gegründet haben, ihre Bemühungen Übersetzungen zu erstellen und die Meditation der Liebenden Güte zu lehren, ihre Arbeit für die Rechte der Frauen, und wie dadurch Frauen aus der ganzen Mongolei zusammen kommen, um gemeinsam zu lernen, zu lehren und sich um die Kinder zu kümmern.

Sich auf diese Weise mitzuteilen, war eine sehr bewegende Erfahrung. Eigentlich waren wir gekommen, um uns über Buddhistische Frauenthemen auszutauschen, Vorträge im Forum zu geben und Diskussionsgruppen zu halten. Aber wir mussten erkennen, dass etwas ganz anderes von uns gefragt wurde, nämlich jeden Tag sehr viel von uns selbst an die mongolischen Frauen weiter zu geben. Sie wollten unsere Informationen, unsere Einsichten, unsere Begeisterung, unsere Erfahrung. Manchmal war es ermüdend, dass so viel von mir gefordert wurde, und doch fühlte es sich glücksbringend und nützlich an, gerade zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort zu sein.


Von einer Emanation Taras gesegnet zu werden

Man hatte uns erzählt, dass es in der Mongolei Frauen gibt, die als wiedergeborene Lamas anerkannt wurden (was im tibetischen Buddhismus sehr ungewöhnlich ist) und auch Frauen, die als lebende Emanation Taras anerkannt wurden. Tara, wie sie vielleicht wissen, ist die beliebteste und bekannteste tibetisch buddhistische Göttin. Sie verkörpert Mitgefühl und das Erreichen der Vollendung auf dem spirituellen Pfad. Geschwind eilt sie in die Welt, um Wesen aus den Gefahren Samsara zu retten.

Eines Tages, als wir gerade auf der Veranda unseres Konferenz Hotels beim Mittagessen saßen, erzählte mir jemand, dass soeben eine Emanation Taras angekommen sei. Sie war aus der westlichen Mongolei angereist, um uns zu besuchen. Und da war sie nun, eine etwas rundliche Frau mit einer gelben Mütze (siehe Foto unten). Leute näherten sich ihr um sich segnen zu lassen, und reichten ihr die blauen Seidenschals die wir erhalten hatten.

Meine Freundin Phyllis Pay, die dem tibetischen Buddhismus sehr zugetan ist, ging auf Tara zu, verbeugte sich vor ihr und hielt ihr den blauen Schal hin. Tara nahm den Schal und legte ihn um Phillys’ Hals, lehnte sich vor und sprach etwas zum Scheitelpunkt ihres Kopfes. Dann sah ich, wie Phillys ihr ein paar Geldscheine zuschob, die sie in ihre Robe steckte.
“Willst du dich nicht segnen lassen?” fragte mich Phyllis.

Ich schüttelte verneinend den Kopf und dachte dabei, dass ich ja keine tibetische Buddhistin sei und mir auch nicht sicher sei, ob ich die Möglichkeit einer lebenden Emanation Taras unterzeichnen könnte.  Ich war schon dabei wegzugehen. Und dann kam mir der Gedanke, aber falls es nun wirklich Tara ist und sie uns zur Segnung zur Verfügung steht, was wäre ich doch für eine Närrin, diese Gelegenheit nicht wahrzunehmen!

Also ging ich zurück, nahm den blauen Schal von Phyllis an, und näherte mich Tara.  Ich verbeugte mich vor ihr, reichte ihr den Schal, den sie mir um den Hals legte, und dann fühlte ich, wie sie auf meinen Scheitel blies und einige mongolische Worte sprach (Phyllis sagte mir später, dass sie mich angespuckt hätte). Ich gab ihr etwas mongolisches Geld, das sie in ihre Robe steckte.
Als ich nach der Segnung umher wanderte, im hellen Sonnenlicht, unter dem immens klaren Himmel, war mein Geist klar und offen. Ich erinnerte mich an Maurine Stuart Roshi’s Worte von der ‚klaren Lichtheit des Geistes‘. Es hielt eine ganze Weile an und ich dachte, Hmmm, vielleicht ist das wirklich…




Als die Mittagspause vorüber war und wir uns zu unserer Nachmittagssitzung versammelten, ließ sich Tara dazu überreden, zur Gruppe zu sprechen. Als sie vor allen Vierhundert von uns stand und über eine der jungen ad hoc Übersetzerinnen sprach, war ihre Rede nur kurz. Und das ist was sie sagte:

Ich war drei Jahre lang im Bauch meiner Mutter bevor ich geboren wurde. Im Alter von drei Jahren wurde ich als eine Wiedergeburt Taras anerkannt. Ich habe sieben Tempel gebaut und tausende von Bäumen gepflanzt. Und ich sage euch, respektiert eure natürliche Umwelt. Respektiert und liebt euch gegenseitig.


Ein Frauen Tempel, eine tantrische, schamanistische Frauenpraxis  

Nach der Konferenz machten wir einen kurzen Ausflug zum Narkhajid Kloster, einem Tempel der nur von Frauen bewohnt ist und der Göttin Vajrayogini untersteht.

Vajrayogini ist eine tantrische, buddhistische Meditationsgottheit.  Sie verkörpert den völlig erleuchteten, weiblichen, wilden, feurigen  und energetischen (Shakti/Kundalini) Aspekt eines Buddhas. Man könnte sagen, dass sie die buddhistische Version von Kali/Durga ist.

Und da war sie, ganz vorne im kleinen überfüllten Tempel, ein Rollbild  mit  einer nackten, tanzenden Frau in einer verführerischen Pose. In einer Hand die blutgefüllte Schädelschale haltend, in der anderen Hand ein gebogenes Messer um Leichen zu zerschneiden. (In Tibet und vielleicht auch in der Mongolei wird, was man ein ‚Himmelsbegräbnis‘ nennt, praktiziert. Dabei wird der Leichnam auf einen Berg gebracht, in Stücke zerhackt und das Fleisch den Geiern überlassen, wobei der Körper wieder dem Universum übergeben wird).  Eine Girlande von Menschenschädeln oder abgehackten Köpfen hing ihr um den Hals. Ihr Gesicht hatte einen wilden, ekstatischen Ausdruck. ‚ Ihr glänzend roter Körper erstrahlte von der Hitze yogischen Feuers und war von den Flammen der Weisheit umgeben.


Wir wurden mit Trommeln und Zimbeln in den Tempel eingeladen. Frauen in roten Roben (die meisten von ihnen waren jung) führten uns hinein, und führten dort eine lange gesungene Zeremonie aus. Dabei hielten sie eine Trommel in der einen Hand, eine Glocke in der Anderen. Ab und zu legten sie Glocke und Trommel nieder um auf einer Bein Trompete zu blasen, ein Horn, das aus einem menschlichen Oberschenkelknochen hergestellt wird. Lange schwarze Fransen bedeckten ihr Gesicht, so dass weder ihre Augen noch ihr Mund sichtbar waren.

In diesem Tempel zu sein, umgeben von den Stadtbewohnerinnen und –bewohnern, die gekommen waren um an den Gesängen teilzunehmen, um diese Frauen singen zu hören, und zu sehen wie sie diese Riten ausführten, war durch und durch ergreifend. Es war die von alters her, schamanistische, urzeitliche Kraft der Frauen, die hier zum Ausdruck kam.

Als die Zeremonie zu Ende war, fragten wir eine der Frauen, die englisch sprach, ‚warum bedeckt ihr euer Gesicht wenn ihr singt?‘
Sie antwortete, “wenn wir singen, rufen wir die Wesen aus allen Dimensionen herbei, um sie zu heilen, um Heilung zu bewirken, für alle Wesen des Universums. Aber wir wissen, dass die Wesen aus anderen Welten sich vor uns Menschen fürchten, deshalb müssen wir uns verkleiden, um sie nicht zu verschrecken.”

Viele von uns fühlten sich äußerst geehrt, in diese esoterische Praxis mit einbezogen worden zu sein. Man erzählte uns, dass sich die Frauen vor dieser speziellen Zeremonie des Sprechgesangs über neun Nächte hinweg, die ganze Nacht hindurch vorbereiten, bevorzugt auf einem Friedhof. Die Praxis die sie ausführten ist die Chod Praxis, eine traditionelle Praxis des tibetischen Buddhismus – Füttern der Dämonen genannt.


Eine Letzte Geschichte 

Zwei Jahre zuvor hatte ich an der Sakyadhita Konferenz in Malaysia teilgenommen. Dort machte ich jedoch ganz andere Erfahrungen als in der Mongolei dadurch, dass es in einem ganz anderen Teil der Welt stattfand und die Gastgeber hauptsächlich malaysisch- chinesische Buddhisten waren. Auf dieser Konferenz fiel mir eine mongolische Frau auf. Sie war jung und sehr schön, hatte volles schwarzes Haar, das ihr den Rücken hinunter fiel, und strahlende, dunkle Augen.  Sie trug eine knöchellange Robe aus schwerem Filz, die in dem tropischen Klima Malaysias total unangebracht war.  Sie sprach keine der Sprachen, die auf der Konferenz benutzt wurden. Da es gewöhnlich niemanden gab, der für sie übersetzte, blieb sie schweigsam und marginal, eine Figur am Rande des Geschehens.


Ich hatte sie bemerkt und mich über sie gewundert - wie sie es wohl geschafft hatte hier her zu kommen, und was für Erfahrungen sie wohl machte. Und dann vergaß ich sie.
In der letzten Nacht, nach dem letzten Tag der Konferenz in Malaysia, musste ich zu einer unmöglichen Zeit mitten in der Nacht aufstehen und packen, um rechtzeitig am Flughafenbus zu sein. Wir schliefen alle in einem großen, dunklen Saal, insgesamt 150 Frauen auf Matten auf dem Fußboden. Ich  zog mich in eine Ecke zurück, und fing an im Halb –Dunkel meine Sachen zu packen. Für die vielen Geschenke, mit denen uns die chinesischen Buddhisten in Malaysia beschert hatten, hatte ich mir extra eine billige Tasche mit Reißverschluss besorgt, um meine neuen Habseligkeiten unterzubringen zu können. Jetzt stopfte ich sie voll mit den Geschenken – Schultertasche, Gedenktafel, verzierte Tee Dose, malaysischer Kaffee in Tüten, usw. – und mit einem Seufzer der Erleichterung, zog ich den Reißverschluss zu.

Pop! Der Reißverschluss gab nach, die Tasche öffnete sich wie ein weites Maul und alle meine Geschenke fielen heraus.

Oh nein, was sollte ich jetzt tun, um 4 Uhr morgens, in einem Raum voller schlafender Frauen, und Nichts zur Hand, um die Tasche zu reparieren? Mir war nach heulen zu Mute, als ich das Durcheinander sah, das aus der Tasche vor mir auf den Boden  heraus gefallen war.

Dann, aus dem schattigen Gegenüber des Raumes, tauchte  die junge mongolische Frau in ihrer roten Robe auf. Ohne ein Wort zu sagen ging sie vor mir in die Hocke, die Tasche zwischen uns. Und dann mühten wir uns beide ab mit Schnüren, Klebeband und einem Stück Seil das sie hervorzog, um die Tasche zusammen zu halten und soweit zu schließen, dass sie die Gepäckbeförderer am Flughafen überstehen würde.

Sie arbeitete sehr konzentriert, während unsere Finger miteinander schnürten, fest machten und zogen. Als wir fertig waren, setzte sich zurück, mit einem milden, befriedigten Lächeln an mich. Ich faltete meine Hände, mit einer Verbeugung der Dankbarkeit an sie. Dann stand sie auf und verschwand wieder in der Dunkelheit. Die Freundlichkeit, die Geduld und Großzügigkeit, die sie mir gegenüber gezeigt hatte, gab mir das Gefühl, etwas sehr Vertrautes mit ihr geteilt zu haben.
Als ich dann hörte, dass Sakyadhita in diesem Jahr in der Mongolei stattfinden sollte, habe ich mich gefragt, ob ich meine mongolische Frau wohl wiedersehen würde.

Es fühlte sich daher genau richtig an, als der Bus vor dem Narkhajid Tempel hielt, wo die jungen Frauen in ihren roten Roben auf ihren Trommeln, Zimbeln und Hörnern spielten, dass eine der Trommlerinnen meine Wohltäterin war. (Sie ist auf dem Foto unten auf der rechten Seite).

Zuerst erinnerte sie sich nicht an mich, doch als sie mich später dann doch erkannte, gab sie mir als Geschenk eine DVD ihrer Zeremonien (eine kostbare Aufnahme), einen Schlüsselring mit winzigen mongolischen Frauenstiefelchen aus Filz, sowie einen Spielzeug Ger (Yurte). Sie schenkte mir auch eine mongolische Karte des Tempels, und als der Bus abfuhr, stand sie draußen um uns zum Abschied zu winken.

Jetzt frage ich mich, ob ich ihr Gesicht jemals wieder sehen werde. Irgendwie glaube ich schon, wenn auch nur in Träumen tiefer schamanistischer Praxis, unter einem immensen,  azurblauen Himmel.


Letzte Gedanken

Im Kontext der rapiden Globalisierung unserer Zeit, die beginnt, uns mit jedem Teil der Welt zu verbinden, unsere gegenseitige Abhängigkeit verdeutlicht und wir bereichert werden von jedem Teil, freue ich mich einen Teil der Welt kennengelernt zu haben , wenn auch nur kurz, über den ich früher kaum nachgedacht habe. Jetzt ist die Mongolei sehr real für mich geworden – die Menschen, die spirituelle Praxis, die Politik, das Land und der Ewige Blaue Himmel. Ich hoffe, dass  all das durch meine oben ausgeführten Beobachtungen auch für sie etwas mehr Wirklichkeit angenommen hat.



Sandy



1 comment:

  1. Liebe Jinpa-la, danke für die Übersetzung des Textes von Sandy Boucher! Er hat mich an die beeindruckende Konferenz in der Mongolei erinnert und an unser Kennenlernen :)

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